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Tansania und die Grenze unserer Abenteuerlust

Es ist eine ganze Weile her das der letzte Blog-Eintrag online ging, was nicht daran liegt, dass es nichts zu erzählen gäbe. Das Gegenteil ist der Fall. Die Ereignisse schienen sich beinahe zu überschlagen. Dann kam noch Krankheit hinzu und am Schluss stand der kurzentschlossene Flug von Tansania über Ruanda und Südafrika nach Namibia. Lange haben wir uns überlegt nachträglich alles noch wie gewohnt zu erzählen. Da es aber echt viel wäre und wir einfach keine Lust auf den Aufwand haben :-) wenigstens etwas in Kurzform.

 

Zuerst kam die Fahrt mit dem Bus von Dar es salam zum Nygeregere eco camp. Aufregend trifft es hier nicht ganz. Von aufdringlichen "Mitarbeitern" der Busunternehmen, die uns unbedingt in Ihren Bus setzten wollen (natürlich gegen ein Trinkgeld), welcher selbstverständlich der richtige für uns ist ( wir meinten schlauer zu sein und saßen dann erst im falschen Bus - zum Glück ist es Anna noch aufgefallen, sagen konnte es uns nämlich keiner) über die Fahrweise des Busfahrers die auch mit Suizidgefährdet noch nicht ausreichend beschrieben ist während im Bordfernsehen Blutige Filme laufen, bis zu dem Umstand das unser Busfahrer einfach an unserer Haltestelle vorbei fuhr und wir mit einem DalaDala wieder retour fahren musste (was wir ihn bezahlen ließen) hat die Fahrt einfach mehr Nerven gekostet als eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt.

 

Zum Ngeregere eco camp ging es dann, anders nicht möglich da keine geeignete Straße, mit dem Motorrad über eine Halbe Std. quer durch den Busch über Stock und Stein. Zum Glück beherrschten unsere beiden Fahrer, Silvanus und Gregory, ihre Maschinen und wir kamen tatsächlich heil an und hatten zudem noch riesig Spaß auf der Fahrt. Das Ngeregere eco camp entstand um eine Schule zu finanzieren. Alle Einnahmen kommen der Community und direkt der Schule zugute, die, nun ca. 120 Schülern eine Schulbildung ermöglicht. Zuvor gab es für diese Kinder keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Die ca. 50 Km nach Morogoro zur nächsten Schule durch den Busch zu laufen ist einfach nicht möglich. Nach der Ganzen Aufregung ein kühles Bier zu trinken blieb uns leider ebenso verwehrt wie ein Stück Grillfleisch zwischen die Zähne zu bekommen. Zwar wurde Bier geliefert, das musste aber von dem eben diese ca. 30 Min. entfernten kleinen Dorf per Motorrad geholt werden und so gab es dann eben durchgeschütteltes, lauwarmes Bier, eine Ziege oder ein Huhn zu kaufen und zu schlachten (die einzige Möglichkeit hier an Fleisch zu kommen) verkniffen wir uns dann aber doch. Für einen Tag war es genug.

Die nächsten Beiden Tagen war nichts los. Wirklich gar nichts. So abgelegen gibt es nichts zu tun.

Danach ging es nach Morogoro. So einfach ist es aber nie. Zwar ist Überlandreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchaus möglich und, wenn man den Bogen mal raus hat nicht kompliziert, man kommt aber nie genau da an wo man hinwill, da die Busse ja nicht vor der Haustür oder dem Camp halten zu dem man will. Also stand auch hier wieder nach der Fahrt mit dem DalaDala eine Taxifahrt an. Das läppert sich mit der Zeit, egal wie günstig die Preise sind und Björns Fuß quittierte die ständige Lauferei mit Rucksack und dass ein und ausladen der selbigen mit heftigen Schmerzen. Ein, zwei Tage sind kein Problem. Danach muss aber unbedingt Pause sein. Als wir dann auch noch krank wurden beschlossen wir eine Woche in Morogoro zu bleiben.

 

Die Tage gingen ins Land, wir fühlten uns langsam besser. Die Vorstellung allerdings, uns den Rest unserer Reise so fortbewegen zu müssen, ständig abhängig zu sein (egal wie hilfsbereit die Menschen auch sein mögen) und erst nicht in die Gegenden und/oder an die Orte zu kommen wie wir wollen beschäftigte uns zunehmend.

 

Also trafen wir eine Entscheidung. Ein eigenes Auto muss her. Leider ist das nicht so einfach.

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