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Kamrav Guestfarm

Wie alles hat aber auch unsere Zeit im Etosha ein Ende, Namibia hat noch eine Menge mehr zu bieten, und wir kommen ja vermutlich im September wieder – zu viert – mit Jerome und Sandra. Freuen uns riesig…

 

Vor September haben wir aber noch viel vor und eines unserer Ziele ist die Kamrav Guestfarm. Hier wird Gastfreundschaft großgeschrieben. Die furchtbar nette Besitzerin "Marayna", die seitdem ihr Mann "Toit" letzten Oktober leider verstorben ist die Farm alleine leitet, nimmt uns - wir können es kaum anders sagen - gleich in die Familie auf. Es sind noch Verwandte aus Windhoek zu Besuch und gemeinsam wird abends beim Braii (Grillen) gequatscht und gelacht. Wir erfahren sehr viel über das Leben in Namibia auf einer Farm. Marayna lebt hier bereits in fünfter Generation und kennt sich aus. Sie hat die Farm von Ihrem Opa geerbt der früher Ochsenkarrentransporte von Angola nach Namibia machte und danach mit eben diesem Ochsenkarren schwangere Frauen von Grootfontein nach Swakopmund ins "Krankenhaus" gefahren hat. Auf diesen Service konnte aber wohl nicht jede schwangere vertrauen... Die Strecke misst heute 588 Km und damals gab es diese Straßen noch nicht. Opa musste anhand der Sterne durch den Bush navigieren und brauchte pro Strecke drei Monate...

Dieser Ochsenkarren, der, dank seines Besitzers, bedeutend an der Entwicklung des Zentralen-Nördlichen Namibias beteiligt war, steht heute im Swakopmunder Museum - ein verdienter Platz.

 

Auch die nächsten Tage waren sehr informativ und Marayna versorgte uns überdies noch mit sehr wertvollen Kontakten. Wer weiß, vielleicht ist der für uns der entscheidende Kontakt tatsächlich auch dabei gewesen - Marayna war da optimistisch...

 

Zwischenzeitlich hatten wir uns auch mit Farm Hund "Boikee" angefreundet. Ein 6 Monate alter Rotweiler ohne jegliche Erziehung und mit viel zu viel Energie. Zwar fast noch ein Welpe wiegt Boikee wohl gute 35 Kg und war sich wie alle jungen Hunde seiner eigenen Kraft nicht bewusst. Um ihn also etwas auszugleichen gingen wir drei (Boikee, Anna und Björn) am Sonntag zu einem wunderbaren Spaziergang auf der 2.000 ha großen Rinder und Wild Farm. Obwohl nach Marayna´s Aussage 2.000 ha für namibische Verhältnisse eine kleine Farm ist, wäre es unmöglich gewesen diese Fläche auch nur annährend zu durchstreifen. Nicht nur der Größe der Farm und der Orientierung wegen, auch wegen der Schlangen im Unterholz und der auf der Farm lebenden freilaufenden Wildtiere (unter anderem Leoparden) hielten wir uns also lieber an den Hauptweg.

Das Abschiednehmen fiel uns fast schwer und wir kommen sicher wieder, wenn wir können - und nicht nur wegen Marayna´s Wärme und des super Essen.

Da die Farm aber fast im Nirgendwo ist (ca. 80 Km von der nächsten Ortschaft entfernt) und weder Internet noch Telefon hat (Marayna wurde allerdings versprochen sie würde bis Oktober wieder Telefon bekommen – jetzt ist Februar), und wir Wunder über Wunder eine größere Stadt zum Shoppen brauchen brechen wir auf nach Swakopmund an die Küste – zwar nicht der nächste Weg aber da gibt es alles wie auch in Windhoek und da waren wir ja schon lange genug 😊

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