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Von Maun nach Maun

Obwohl das Tor zum Okavango und immerhin eine 50.000 Einwohner Stadt ist Maun ein Dorf. Zumindest nach Deutschem Maßstab. Als Ausgangspunkt für Ausflüge ins Okavango Delta allerdings ist es bestens geeignet. Unser erster Weg führ allerdings zum „Department of Wildlife and Nationalparks“. Hier gibt es die Angellizenz. Zumindest wenn man in Botswana lebt, für mich als Tourist, so erklärt uns der Beamte, ist eine Lizenz nicht zu bekommen. Nachdem ich das nun nicht einfach so glauben wollen holt er noch einen Kollegen dazu der es uns noch einmal, mit denselben, wohl auswendig gelernten Worten erklärt. Es gibt keine Angellizenz für Touristen. Zum Glück hat er wenigstens einen Lichtblick für uns, viele der Lodges in Botswana die am Wasser liegen haben eine solche Lizenz und an jeder dieser Lodges ist es möglich als Tourist zu angeln. Wir werden sehen…

Nach dieser Enttäuschung, denken wir uns, haben wir ein paar schöne Tage im Hotel verdient und verbringen zwei schöne Nächte in der Eviro Villa Accommondation. Eine tolle kleine Lodge direkt am Fluss in der wir die einzigen Gäste sind. Die beiden Tage genießen wir Annehmlichkeiten wie Candle-Light-Dinner für zwei auf der Flussblickterrasse.

Die Abend Stimmung ist wunderschön. Wir lauschen dem Vogelgesang, schauen den erfolgreichen Kingfishern zu die nicht um Erlaubnis fragen müssen um Fische zu fangen, freuen uns das die Frösche hier ein sehr viel angenehmeres Quaken haben als in Deutschland (hört sich an wie ein Windspiel aus Holz oder Bambus) und sind positiv überrascht das wir hier, obwohl in der größten Stadt im Deltagebiet, unsere ersten Nilpferde sehen.

Nach zwei Nächten Luxus reicht es uns aber auch schon wieder und wir wollen den Geldbeutel schonen, also geht es weiter zur Planet Baobab Lodge – einen Ort den wir schon 2008 besucht haben und in sehr guter Erinnerung haben.

Die Plante Baobab Lodge liegt nicht am Wasser – dachten wir. Tatsächlich hat es hier in den letzten Tagen so viel geregnet das weite Teile der Kalahari Region um die Lodge herum überflutet sind. Wir kommen dennoch gut voran und unterwegs wird der ein zuvor beschriebener Unterschied zwischen Botswana und Namibia sichtbar. Direkt neben dem Highway (lassen wir den Begriff mal so stehen) können wir rechts und links der Straße insgesamt neun Elefanten beobachten. Wir meinen hier wirklich beobachten. Einige davon stehen unmittelbar am Straßenrand, andere sind etwas scheuer, und einfach anzuhalten ist auf dem „Highway“ kein Problem. Tierbegegnungen direkt am Straßenrand und auch am Highway sind zwar auch in Namibia möglich aber sehr viel seltener. In Botswana kommt das häufig vor und es kann eben auch mal ein Elefant sein…

Die Planet Baobab Lodge präsentiert sich fast wie erwartet. Zwar ist sie deutlich gewachsen und es verirren sich sehr, sehr viel mehr Touristen hier her als früher, schön und gepflegt ist sie aber nach wie vor. Wobei sich einige Dinge auch deutlich verändert haben. Wo früher z.B. alle Gäste zur Dinner Zeit an einem Tisch saßen und es spannend war zu erwarten was wohl serviert werden wird, kann man heute alá cart bestellen – für manchen bestimmt eher eine Verbesserung.

Wir schwelgen in Erinnerungen. Schauen uns auch diesmal wieder die Bilder in der super coolen und schön eingerichteten Bar an, die von berühmten Filmen über Afrika und von der Besiedlung durch die Weißen Siedler vor vielen Jahren erzählen. Wir sitzen am Pool (vielleicht der schönste Botswanas), hier waren wir allerdings in Gegensatz zu früher fast nie alleine, und Wandern durch die tolle Anlage und am Wasserloch entlang. Die großen Baobabs die hier stehen sind einfach beeindrucken. Da wir hier nun einige Tage bleiben machen wir es uns gemütlich.

So hängen wir etwas rum und lernen Hugo und Jakob kennen. Vater und Sohn und zwei echt symphytische Hamburger Jungs.

Zwei Abende lang tauschen wir Geschichten aus. Beide sind schon echt viel rumgekommen. Nepal, versch. Länder Süd-Ost Asiens, Australien, Neuseeland, viel Europa und sicherlich haben wir noch einiges vergessen. In manchen Ländern haben der eine oder andere, manchmal beide, schon viele Monate verbracht, so z.B. Hugo als Katastrophenhelfer nach dem schlimmen Erdbeben in Nepal. Wieder einmal zeigt sich das man auf Reisen, wenn man sich einlässt viel erleben kann. Wir verstehen uns echt gut und genießen die Zeit und da sie in Afrika das erste Mal sind können wir den „alten“ Globetrottern auch noch ein paar Geschichten erzählen.

Nach fünf Tagen und vier Nächten, vor allem da Ausflüge entweder teuer sind oder nicht möglich, weil alles überflutet ist, zieht es uns aber weiter. Zu unserem großen Glück haben wir aber noch Tanja kennen gelernt. Obwohl erst 24 Jahre jung kann auch sie auf eine beeindruckende Reisehistorie zurückblicken – und, sie stellt sich weit weniger wie ein Weichei an als wir. Sie ist ganz alleine und nur mit ihrem Rucksack unterwegs. Reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Taxi oder wie es sich eben ergibt. Respekt! Wir haben trotzdem gerne unser Auto 😊. Sie ist allerdings auch reif genug einzusehen das es ein schmaler grad zwischen wagemutiger Abenteuerlust und Leichtsinn ist. Wie sich aber zeigt kann sie wunderbar auf sich selbst aufpassen, ist wirklich sehr reiseerfahren und zu einem großen Teil, sicherlich dadurch, schon sehr Reif und abgeklärt. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr sympathisch, höflich und nett, und kontaktfreudig, wovon wir nun profitieren.

 

Wir verstehen uns auch mit ihr sehr gut und da sie hier mit den Ausflügen ein ähnliches Problem hat wie wir entschließen wir uns gemeinsam zurück nach Maun zu fahren. Tanja war nämlich schon mit dem Mokoro im Delta - natürlich mit Guide. Diesen Guide kann sie nun aber kontaktieren und ihr hat das Delta so gefallen das wir, dank ihrer Kontakte, gemeinsam eine günstige Tour in Delta machen werden. Samstag (24.03.) wird es los gehen. Drei Tage zwei Nächte im Delta, ohne Komfort, im Busch (nur per Boot oder Hubschrauber erreichbar), nur mit dem Rucksack. Geschlafen wird im eigenen Zelt und der Guide wird schon auf uns aufpassen. Wir freuen uns wie Kinder und sind schon furchtbar aufgeregt.

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Kommentare: 3
  • #1

    Inge Leute (Freitag, 23 März 2018 19:50)

    Hallo ihr Lieben , kann euch nur bewundern wie ihr in den Busch zieht um Abenteuer zu erleben. Wünsche Euch weiterhin viel Spaß in der Wildnis & passt gut auf euch auf. Lg inge

  • #2

    Petra Braun (Montag, 02 April 2018 11:29)

    Liebe Anna und lieber Björn,
    ich lese Euch sehr gerne. Das mit den Elefanten war bestimmt ganz toll diese so nah beobachten zu können ist echt selten.
    Was die Frösche betrifft, es gibt wunderschöne. Wir sahen damals einen blauen Frosch, doch ein wenig giftig.
    Die Leute aus Hamburg wäre für Roland interessant gewesen, da er auch in den tollen Länder war wie die Hamburger.
    Ganz besonders freut es mich, dass tatsächlich immer mehr Leute über Monate total frei verreisen. Es ist tatsächlich so, dass es unheimlich bildet. Schon Karl Julius Weber schrieb: Reisen sind das beste Mittel zur Selbstbildung.
    Ich hoffe nun, dass ihr eine abenteuerreiche Wildnis erlebt habt, und weiterhin eine gute Bildung!
    Eure Petra Braun, mit Grüßen von Roland!

  • #3

    Björn & Anna (Mittwoch, 04 April 2018 18:15)

    Hey vielen Dank