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In Afrika gibt´s Tiger nur im Wasser

Zurück aus dem Delta bleiben wir noch eine Nacht in Maun. Da das Wetter in den letzten Tage weiterhin nicht auf unserer Seite war wird jetzt geputzt und getrocknet, alles ist nass (die versuche am Lagerfeuer auf einem Zebraschädel zu trocknen waren vergeblich). Außerdem müssen wir unser Auto wieder einsortieren. Wir freuen uns auf ein gutes Essen (nicht das unsere Bush Küche schlecht gewesen wäre, es gab immerhin Bad Spencer Pfanne) und vor allem auf eine Dusche – heiß oder kalt ist uns gerade auch egal .

 

Tags darauf gehts weiter. Wir fahren 300 km nach Norden, dorthin wo der Okavango noch ein Fluss ist, bevor er sich auf die riesige Fläche des Deltas verzweigt.

 

Unser erstes Ziel, die Nguma Island Lodge, ist sehr enttäuschend und obwohl die letzten 12 Km wegen des sehr tiefen Sandes nur sehr langsam und anstrengen, und nur mit Allrad zu befahren waren entscheiden wir uns wieder zurück zu fahren. Diese Entscheidung wird sofort belohnt. Wir begegnen nebenher einem Felsenphyton der völlig entspannt die „Straße“ überquert. Leider weigert er sich still zu halten oder sich fangen zu lassen.

Die zweite Belohnung ist die Guma Lodge. Wir buchen direkt für 5 Tage einen netten Platz direkt am Wasser mit eigener Dusche und freuen uns ein paar Tage am Fluss zu sitzen und unsere Bücher zu Ende zu lesen. Beide haben wir bereits in Deutschland mit unseren Büchern begonnen und bis jetzt, wir sind seit fast 3 Monaten unterwegs, lesen wir immer noch in den selben. Es gibt immer, wie auch hier, einfach zu viel Ablenkung. Mal schwimmt ein Krokodil vorbei, mal rufen die Hippo´s (zu nah), überall wimmelt es von Vögeln, Echsen, Eichhörnchen und was sonst noch alles so unterwegs ist. Und dann gibt es da noch die Affen.

Zeitweise unangenehme Campnachbarn, wie die Affenbande die wieder einmal unseren Zeltplatz unsicher macht. Während wir kochen schleichen sich die kleinen Gauner von allen Seiten an uns heran und versuchen unser Essen zu stehlen. Und sie sind schlau. Während einer offensichtlich versucht am Esstisch unsere Paprika zu stibitzen und wir schon stolz sind den heimtückischen Diebstahl erfolgreich verhindern zu können, wird uns klar, dass er sich wohl absichtlich hat erwischen lassen. Solange wir ihn verscheucht haben hat sich ein anderes Gangmitglied das ganze mühsam von Anna gebackene Brot unter den Nagel gerissen.

Jetzt da es darum geht die Beute zu teilen endet die gute Zusammenarbeit. Teilen ist nicht ihre Stärke und so scheuchen sich schlussendlich um die 10 Affen durch die Baumkronen. Wir bekommen also wenigstens etwas geboten für unseren Verlust. Nach ein paar Minuten und vielfachem Besitzerwechsel fällt das Brot einem der gierigen Diebe aus der Hand und landet wider auf der Erde. Unsere Gelegenheit es zurück zu erobern. Essen wollen wir es nun aber auch nicht mehr, es den Affen zu überlassen geht aber gegen unseren verletzten Stolz und so entsorgen wir es.

Außerdem sollten nie Wildtiere gefüttert werden. Wenn sie erfolgreich Beute machen werden die Raubzüge immer schlimmer.

 

Die Bande gibt aber nicht auf und so wird es Zeit unser Affenabwehrgeschütz zu bemannen.

Das wirkt. Wir haben den Abend über ruhe von den Störenfrieden. Am nächsten Morgen allerdings haben sie uns über Nacht deutliche Nachrichten auf dem Auto hinterlassen was sie nun von uns halten.

Zu all der Aufregung und dem Beobachten kommt, das auch hier wieder die Betreiber und die Angestellten sehr nett sind und so verbringen wir einen großen teil unserer Zeit mit Geplauder an der Bar. Einfach nur zu lesen ist uns wohl nicht vergönnt. Jammern auf hohem Niveau 😊

Anna bekommt direkt auch noch ein Jobangebot vom Besitzer der Lodge. Leider ist es nicht ganz ernst gemeint. Zwar würde er sie augenscheinlich tatsächlich gerne einstellen, er sagt uns aber es wäre unmöglich. Das Gesetzt verbietet es und eine entsprechende Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen ist hier im zufolge ebenso schwer wie in Namibia. Der Abend ist trotzdem noch sehr lustig.

Ein paar Tage später sitzen wir dann im Boot. Fische ist angesagt. Gut das wir nicht, wie wir ursprünglich wollten, alleine losfahren durften, sondern einen „Führer“ dabeihaben. Erstens ist es wohl nicht möglich ohne Ortskenntnisse die Fische zu finden und zweitens würden wir aus den endlosen, mitunter sehr engen und unübersichtlichen Kanälen nie wieder herausfinden.

 

Wir finden die Fische, einen zu fangen ist aber nicht ganz so einfach. Die Tigerfische sind beißfreudig, lassen sich aber nicht so einfach hacken und schon der erste den ich ans Boot bekommen ist ein ordentliches Exemplar der mir direkt am Boot mit einem Sprung und einem heftigen Kopfzucken einfach meinen Hacken abreist. Trotz einiger Bisse gelingt es mir am Schluss nur einen kleineren „Tiger“ zu fangen.

Da unser Guide aber selbst auch nur einen Vorweisen kann bin ich trotzdem zufrieden 😊

Ach ja, nach Anna´s Hut mussten wir auch noch fischen…

Da wir von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang auf dem Wasser waren und keine Lust zu kochen und uns mit den Affen herumzuschlagen haben ,verbringen wir den Abend wieder in der Lodge und Essen sehr gut zu Abend während wir der zahmen Hauseule zusehen. Wir haben sie erst bemerkt als man sie uns Zeigte. Sie sitzt meist da wie ausgestopft und macht nicht das kleinste Geräusch wenn sie durch das Restaurant fliegt.

Als wir weiterfahren gestaltet sich die Abreise Schwierig. In den letzten Tagen hat es einmal sehr stark geregnet und die ohnehin nur mit Allrad befragbare Straße ist noch viel schlechter. Stellenweise ist sie Kniehoch überflutet.

Zum Glück haben wir es heute nicht weit, gerade mal lausige 100 Km - also Augen auf und durch.

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