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Madagaskar

Die Hauptstadt von Madagaskar heißt Antanarivo und ist wohl die furchtbarste Stadt, die wir je besucht haben, Sie ist absolut überfüllt mit Menschen und Autos, der Smock schnürt einem die Kehle zu. Es stinkt nach Gerüchen die wirklich nicht für den menschlichen Magen gemacht sind. In jeder Ecke steht ein Stand wo Menschen ihr Wahre anpreisen, der Lärm wird zu einer Dauerbelastung.Wo tagsüber die Menschen schreien, übernehmen Nachts die Hunde das Bellkomando und um die Pausen zwischendurch auszufüllen ist der pausenlose Verkehr auch noch da. Zusätzlich schlägt die unübersehbare Armut sehr auf unser Gemüt. Kinderbettler sind vor allem hier in der Hauptstadt häufig. Wir wissen mal sollte niemals Geld geben also kaufen wir was zu essen, bis uns ein Taxifahrer darauf aufmerksam macht, dass oft die Eltern hinter der Ecke stehen und wenn man den Kindern was gibt, kommen sie und sagen das ihre Kinder wegen dem Essen krank geworden sind und wollen Geld für den Arzt oder Medizin, wir haben das zum Glück nicht erlebt.

Gibt es was gutes über Tana zu sagen mhhhhhh……… Ja das Essen ist gut. Außerdem sind die meisten Madagassen sehr freundliche und lebensfrohe Menschen.

Wir sind recht planlos losgeflogen und hatten uns für 5 Tage in der Hauptstadt eine Wohnung genommen um erstmal zu recherchieren. Leider stellt es sich als schwieriger heraus als wir dachten. Es ist kein Problem durch Madagaskar mit dem Flugzeug zu reisen, auf Dauer für uns viel zu teuer. Es gibt auch die Möglichkeit sich ein Mietwagen zu leihen, denn bekommt man aber nur mit Fahrer ca. 150 € am Tag, das übersteigt unser Budget auch. (Wir dachten Madagaskar ist billig 😊) Mit den öffentlichen Bussen, den Taxibrusse, zu reisen ist auch rausgefalle nachdem wir beobachtet haben wie die Einheimischen aus 3 Sitzen 6 machen und obendrauf bekommt man, wenn man Glück hat ein Kind auf den Schoß, wenn man Pech hat ein Korb voller Hühner, oder da wird einfachmal ein Sarg zwischenreingeschoben (ist echt kein Witz ☹).

Die 5 Tage sind um, wir wissen immer noch nicht wie wir weiterkommen. Trotzdem sind wir ganz froh gehen zu können. Unsere Gastgeberin hat es nicht so genau genommen mit der Sauberkeit, außerdem müssen wir unbedingt aus dem Zentrum raus, der Smock und der Lärm machen uns wahnsinnig. Wir buchen ein Hotel 10 km vom Zentrum entfernt.

Die 10 km haben leider nichts gebracht, der Smock, der Lärm und die Armut sind immer noch da. Das Hotel ist zwar sauber, dafür hat es aber die wohl unbequemsten Betten die es gibt. Etwas gutes gibt es aber, dort haben wir einen Mann kennengelernt der uns von einem Busunternehmen erzählt das feste Sitze vermietet. Super wir haben gleich einen Sitz gebucht und bezahlt. An diesem Abend feiern wir unser weckkommen mit einem guten Essen, Björn meint sein Salat schmeckt etwas komisch…… ihr könnt euch denken was passiert ist.

Nach 3 Tagen, die 12 stündige Busreise konnten wir natürlich nicht antreten geht es Björn ein wenig besser und wir müssen wieder ins Zentrum, um erneut ein Busticket zu kaufen, aber diesmal buchen wir ein besseres Zimmer bei Airbnb. Die Unterkunft ist sehr schwer zu finden doch unser Taxifahrer frägt sich so lange durch, bis er uns sicher ans Ziel bringt. Als wir ankommen sind wir sehr erleichtert es scheint so weit in Ordnung zu sein, wir beide aber vor allem Björn brauchen dringend erholsamen und langen schlaf. Am Abend legen wir uns früh ins Bett, ich dreh mich zur Seite und… was war das? Da ist doch was unters Bett gekrabbelt.

Kakerlaken und zwar nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf den Wänden zwischen unseren Köpfen und eine auf dem T-Shirt. Wir haben uns mit dem Moskitonetz so gut es ging abgeschirmt aber schlafen konnte keiner von uns. Am nächsten Morgen haben wir die zweite Nacht storniert und sind für die restliche Zeit die wir in Tana verbringen müssen, in ein teures Luxushotel gezogen.

 

Nach einer langen fahrt kommen wir endlich in Mahajanga an, eine Stadt direkt am Strand. Nachdem wir schon wieder ein schmutziges Zimmer über Airbnb bekommen haben, wir können es gar nicht verstehen wie die Bewertungen so gut sein konnten, gehen wir gleich nach einem Tag in ein Hotel. Es tut uns sehr leid denn unserer Gastgeberin ist sehr freundlich und hilfsbereit aber das Verständnis von Sauberkeit ist hier einfach unterirdisch. Der französische Einfluss ist hier sehr groß und daher hängen überall diese dicken schönen Stoffe, auch an den Wänden und als Bettbezüge leider kommt niemand auf die Idee, die Teile auch mal zu waschen und da wir hier in den Tropen sind, ist es sehr schnell feucht und die Stoffe sind nicht nur schmutzig sondern muffig und somit ist im ganzen Raum ein schwerer modriger Geruch.

Unser Hotel hat keine Stoffe, es ist ganz einfach eingerichtet und man glaubt es kaum obwohl nur ein 3 Sterne Hotel absolut sauber (drei Sterne sind hier nicht wie drei Sterne in Europa),😊 wie sehr man sich über etwas selbstverständliches wie Sauberkeit freuen kann, wir bleiben gleich drei Tage.

Madagaskar hat landschaftlich sehr viel zu bieten, doch wenn man wie wir, als Backpacker unterwegs ist sieht man leider auch die andere Realität. Die unglaublich vielen Menschen sind nichts für uns die enge und der Schmutz nehmen uns die Lust am Weiterreisen,  die vielen Bettler schlagen uns sehr aufs Gemüt, sogar die Trauminsel Nosy Be stellt sich nach längerer Recherche raus das es nichts für uns ist. Dort sollen zu viele alte Männer ihr glück bei jungen Frauen suchen und da wir das schon genug hier in Mahajanga sehen beschließen wir, das wir das nicht noch mehr sehen wollen. Also werden wir Madagaskar nicht weiter bereisen. Wir müssen aber noch ein paar Tage hier bleiben wegen dem Visum.

Ok, wenn wir schon müssen, dann aber schön am Strand, also ein schönes Hotel rausgesucht, da wir den Bewertungen nicht mehr trauen, wollen wir bevor wir das Hotel buchen erst einmal ein Blick in die Zimmer werfen. Wir winken uns ein gelbes Tuck Tuck her und fragen ihn ob er englisch spricht „Ja“ sagt er klingt aber mehr als unsicher, nach der nächsten Frage stellt sich heraus er spricht kein Wort Englisch. Da er uns nur fahren soll ist es auch nicht wichtig, denn Weg sollten er aber kennen, also sagen wir ihm den Namen des Hotels und diesmal nickt er ganz energisch. Super, alles klar denken wir, nur noch den Preis verhandeln. Er will natürlich viel zu viel aber nachdem wir ihm unseren Preisvorschlag aufgeschrieben haben ist er auch einverstanden. Rein in die Klapperkiste und los. Wir haben zur Sicherheit immer Maps Me an, um im Notfall dem Fahrer den Weg zu zeigen. Dieses sagt uns gleich beim losfahren das es der falsche Weg ist, die ungefähre Richtung stimmt aber und so machen wir uns nicht ganz so viele Sorgen.

Nach ein paar Minuten fahrt wird uns die Gegend dann doch etwas unheimlich, wir sind auf keinem richtigen Weg mehr und befinden uns in einem Armenviertel. Gerade als wir uns fragten ob wir hier sicher sind hält der Fahrer an. Er läuft zu ein paar Menschen rüber und frägt sie nach dem Hotel. So ein Mistkerl, er hatte keine Ahnung wo das Hotel ist. Die anderen können ihm auch nicht helfen und wir würden am liebsten aussteigen und ein anderes Taxi nehmen, da wir aber keines sehen versuchen wir ihm zu erklären das wir ihm den Weg über MapsMe zeigen können. Er schaut sich die Route an nickt und will mehr Geld. Da wir nur schnell von hier weg wollen fragen wir den unverschämten Kerl wieviel er den will, der Preis ist so hoch, dass wir beide beschließen hier auszusteigen. Der Weg zur Straße war nicht al zu weit und es wird schon gehen, so sehr abzocken lassen wollen wir uns dann doch nicht. Wir müssen uns sehr beherrschen ihn nicht anzuschreien also raus und so schnell wie mögliche weg hier.

Der Fahrer folg uns und redet die ganze Zeit auf uns ein, auf Madagasisch. Er will das wir wieder einsteigen. Auch kein Problem wir haben ja eine Übersetzungs-App und so tippen wir ein „ du hast ein viel zu hohen Preis gemacht und kennst nicht einmal den Weg, du hast gelogen deshalb wollen wir nicht mit dir fahren“  ein Knopfdruck weiter und wir zeigen ihm die französische Übersetzung. Er schaut ganz angestrengt aufs Handy und versucht es zu lesen, er schaut uns etwas eingeschüchtert an entweder kann er nicht lesen oder wahrscheinlicher kein Wort Französisch.

Da wir nicht mit diesem Mann kommunizieren können gehen wir einfach weiter, aber er lässt nicht locker und folg uns ohne Unterlass. Als wir die Hauptstraße wieder erreichen gehen wir in ein Hotelrestaurant, wir müssen eh was essen und hoffen auch, dass er sich nicht traut uns zu folgen. Doch gerade als wir bestellt haben kommt die Bedienung zu uns und sagt dass unser Taxifahrer auf uns wartet ☹. Die Bedienung spricht englisch also bitten wir ihn für uns zu übersetzen, Björn geht runter zum Taxifahrer. Er will natürlich Geld für die Strecke, die er uns gefahren hat, Björn erklärt ihm das wir hier überhaupt nicht hin wollten und dass er uns eigentlich wieder das Taxi zurück bezahlen sollte. Hätte er nicht gelogen wäre er nicht umsonst hier her gefahren, er hat aber doch schließlich das Benzin verbraucht und das sollten wir ihm doch wenigstens geben. Ok wir sind ja nicht so „wieviel willst du für dein Benzin“ natürlich wieder viel zu viel, manche lernen es einfach nie. Björn gibt ihm was er für angemessen hält und sagt, wenn er die Touristen nicht so abzocken würde, würde er mehr Kunden bekommen, der Taxifahrer nimmt wiederwillig das Geld (was immer noch mehr war wie das Benzin wert war) und geht endlich.

Wir beschließen das wir genug Action hatten und fahren wieder zurück in unser altes Hotel. Wir buchen das Hotel über Booking.com, wird ja hoffentlich nicht so schlimm sein, die Bewertungen sind gut und wir wollen die Tage am Strand verbringen.

Am nächsten morgen holt uns der Juniorchef persönlich ab, auf dem fleckigen Rücksitz liegen lose die Baguettes für unser Frühstück, mit einem sorry nimmt er die Brote weck und schmeißt sie auf das staubige Armaturenbrett. Björn schaut mich mit einem ganz bestimmten Blick an, so schlimm ist es nicht mein ich und lächle ihm aufmunternd zu.

 

Als wir ankommen sind wir positiv überrascht, die Anlage ist schön und sieht auch gepflegt aus. Die Zimmer sind es leider nicht. Es hatte nicht einmal eine Klobrille.

Als wir am nächsten Tag (ohne zu frühstücken gehen) zeigen wir dem Besitzer jeder einzelne Kleinigkeit, die nicht sauber ist, er nimmt das gemotzte hin und entschuldigt sich sogar. Wir gehen trotzdem. Wir gehen wieder in das saubere Hotel in der Stadt und sitzen unser Zeit mit Serien schauen ab, wir haben keine Lust mehr auf Madagaskar.

 

Vielleicht waren wir zu hart zu dem Land und wenn wir ehrlich sind, haben wir ja auch kaum was gesehen, aber für uns ist das Land gar nichts. Wenn man sich dann doch ein besseres Hotel gönnt verschwindet zwar der Schmutz und die Armut dafür kommt der Sextourismus und wir sind uns nicht sicher, was uns mehr stört und belastet. Also fliegen wir wieder nach Johannesburg.

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