· 

Stellenbosch

Als wir in Stellenbosch ankommen, staunen wir nicht schlecht, die Stadt sieht aus wie wenn sie aus einem alten Film stammt. Stellenbosch ist für seine Weine berühmt, aber, dass es so eindrucksvoll ist hätten wir dann doch nicht gedacht. Die Innenstadt ist voll von edlen Restaurands, Bars und Antiken Läden, die zum Bummeln einladen. Die Menschen sind hier sehr nett und wenn man will vergisst man das man in Afrika ist. Es ist fas so wie man sich England in den 70ger Jahren vorstellt.

Wir gehen Abends in ein schickes Italienisches Restaurant. Es ist das erste Mal das wir auf ein Tisch warten müssen, der Laden ist rammelvoll. Wir essen sehr gute Pizza und bestellen dazu natürlich eine gute Flasche Rotwein.

In Stellenbosch muss man unbedingt eine Weintour machen, um sich die vielen Weingüter anzuschauen und natürlich um die Weine zu probieren. Wir entscheiden uns für eine Wein-Hopper-Tour. Es ist ein Unternehmen, dass einen am Hotel abholt und dann zu bis zu 6 Weingütern bringt. Dort kann man dann selbst entscheiden ob man die Weine probieren will (natürlich gegen eine Gebühr) oder einfach nur auf den Weinbergen spazieren gehen will.

Die Tour geht schon morgens um 9:30 los. Mit etwas Verspätung holt uns unser Fahrer Major ab. Im Bus sitzen ein paar Backpacker, die uns ein freundliches Lächeln schenken. Es sind zwei Mädels aus Holland und ein Junger Mann aus München, wir verstehen uns auf Anhieb. Als wir beim ersten Weingut abgesetzt werden meint unser Fahrer noch“ hier ist nichts mit testen hier wird getrunken. Ich fahr niemand nüchtern nachhause“. „Kein Problem“, meint der Münchner, „wir sind immer noch etwas beschwipst von gestern Abend. Wir sind erst um halb vier ins Bett gegangen“. Da merkt man, den Unterschied, zwischen Anfang 20 und Mitte 30, wir haben gestern Abend Tee getrunken und sind um 10 Uhr ins Bett gegangen. 😊

Als wir auf dem Weg zur ersten Weinprobe sind, treffen wir noch zwei Mädels aus Kanada, die sich auch gleich unserer kleinen Gruppe anschließen und sich zu uns setzen. Durch die große vielfallt der Menschen entstehen die interessantesten Gespräche.

Wir bekommen ein Blatt mit sehr vielen Weinen darauf gereicht und müssen uns für 5 Entscheiden. Gar nicht so einfach. Zum Glück kann jeder seine eigene Wahl treffen und so werden doch alle Geschmäcker befriedigt. Unser Kellner ist super, er kann sich von jedem die Bestellung merken und hat auch interessante Informationen zu den einzelnen Weinen. Nach dem 2 Glas stellt er uns einen Eimer auf den Tisch in den wir die Weine, die wir nicht mögen, oder die uns zu viel sind reinschütten können. Anfangs lachen wir noch und meinen, wir wollen die Weine trinken und nicht wegschütten, vor allem da er immer nur ein kleines bisschen in die Gläser schüttet. Nach dem 5ten Wein ist das Eimerchen dann doch voll. So langsam steigt der Wein in den Kopf. Zu unserer Erleichterung sind wir zwei nicht die einzigen die jetzt schon was merken, es ist doch eine ungewohnte Zeit für Wein. Wir sind lieber etwas vorsichtig, schließlich haben wir noch einiges vor und wollen den Tag genießen und nicht schon um 11 angedudelt sein.

Der zweite Stopp ist eine Brandy Destillation. Wir bekommen eine geführte Tour und uns wird gezeigt wie man Brandy und die Fässer herstellt. Danach dürfen wir natürlich auch probieren. 😊

Beim dritten Weingut verzichten wir auf den Wein und gehen lieber was Essen. Leider ist das Restaurant voll ausgebucht. Zum Glück gibt es aber einen Laden indem wir Sandwiches und etwas Salat kaufen können. Was deftigeres wäre uns heute eigentlich viel lieber aber besser als nichts. Halb satt geht’s dann zu dem 4 Stopp.Hier trennen wir uns von den Backpackern. Da es im Weingut „Alto“ nur um Rotweine geht und sie eher Weißweine bevorzugen fahren sie lieber zum nächsten Weingut weiter. 


Wir steigen aus, und freuen uns über die Weine, die wir mit passendem Biltong (eine Spezialität im südlichen Afrika die man „mögen muss“. Am ehesten mit Trockenfleisch zu vergleichen.) genießen. 

Beim 5 Weingut treffen wir uns alle wieder. Unser Kellner öffnet unsere erste Probe, einen Sekt mit einem Schwert wofür er natürlich großen Applaus bekommt. Es folgen noch 2 Weißweine und 2 rote. Erstaunlicher weise sind wir alle noch oder wieder, nüchtern als wir in den Bus steigen. Unser Fahrer nimmt uns trotzdem mit. 😊 Es war ein toller Ausflug und da wir alle hungrig sind gehen einige zusammen in Stellenbosch noch was Essen. Obwohl wir ziemlich müde sind gehen wir nach dem Essen noch in eine Bar. Die Musik ist zu laut, der Club zu hip, und die Getränkepreise viel zu teuer, es ist so überhaupt nicht unsere Richtung, also verabschieden wir uns nach einem Drink und gehen nach Hause. Nachts zu Fuß durch Afrika zu laufen ist immer eine dumme Idee, aber hier in Stellenbosch ist es wie in zB. Stuttgart. Trotzdem haben wir das Pfefferspray in der Jackentasche, man weiß ja nie und getreu nach Björn´s Motto: „immer lieber vorbereitet sein“. 😊

Kommentar schreiben

Kommentare: 0