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sorry, we hit a goat

Wir wollen zum Fishriver Canyon. Er ist mit etwa 160 Kilometer Länge, bis zu 27 Kilometer Breite und bis zu 550 Meter Tiefe, der größte Canyon Afrikas und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrößter Canyon der Erde. Der Weg bis zum Canyon ist asphaltiert und somit kommen wir wunderbar voran, gerade als wir entspannt die Landschaft genießen, kommt uns eine Ziegenherde auf der Autobahn entgegen. Es kommt wie es kommen muss, wir überfahren eine von ihnen. Björn steigt zwar voll in die Eisen aber es war einfach zu spät. Die Ziege läuft oder humpelt zwar weiter aber wie lange noch, ist nicht sicher. Unser Auto allerdings hat es erwischt, die linke Stoßstange ist abgebrochen. 

Ehrlich gesagt sind wir verwundert, das uns das nicht schon viel früher passiert ist, bei dem regen "Wild"(en)-verkehr der hier herrscht. Da wir weit und breit den Ziegenbesitzer nicht sehe können, fahren wir zur nächsten Polizeistation. Wir machen uns schon Sorgen ob wir heute noch am Fishriver Canyon ankommen, bekanntlich sind die Polizisten nicht die schnellsten. Allerdings werden wir glücklicherweise eines besseren belehrt. Der Polizist nimmt unsere Personalien auf und lässt sich den Vorfall schildern. Da gibt es nicht viel zu sagen außer „ sorry, we hit a goat.“ Als Björn fragt ob wir dem Bauern, dem die Ziege gehört oder gehört hat, keine Ahnung ob die Ziege immer noch lebt, eine Entschädigung zahlen sollen, lacht der Polizist, wenn dann müsst der Bauer uns was zahlen, weil seine Ziege unser Auto beschädigt hat. Er ist für seine Tiere verantwortlich und muss theoretisch darauf achten, dass die Tiere nicht auf die Straße kommen. Na gut, wir hätten aber auch kein Problem eine Entschädigung zu zahlen, aber so ist es umso besser. Er bescheinigt uns den Unfall für unsere Versicherung und fertig, alles innerhalb 15 min erledigt.

 

Zufrieden und mit einem demolierten Auto fahren wir weiter. Wir kommen so gegen 16 Uhr am Canyon Road Hous an. Das Restaurant ist einer alten Tankstelle nachempfunden und überall stehen diese tollen Oldtimer. Obwohl der Preis fürs Campen überzogen ist, sind wir begeistert und fühlen uns hier gleich wohl. 

In Windhoek haben wir dieses großartige Monopoly Game of Thrones Edition gefunden und packen es hier auch gleich aus. Monopoly und Game of Thrones kennt man auf der ganzen Welt und so haben wir gleich auch Zuschauer bekommen. Die Angestellten sind bei jeder Gelegenheit bei uns am Tisch vorbeigekommen um zu fragen wer gewinnt. Ich zweimal :-). Aber leider hatten sie keine Zeit zum Mitspielen. 

Am nächsten Tag geht es dann zum Canyon, der Weg dorthin führt über eine kahle Ebene, vom Canyon ist noch nichts zu sehen. Da ist nur eine Aussichtsplattform. Als wir auf diese hoch gehen…. naja, seht selbst…

Leider drängt die Zeit ein wenig und so können wir nicht so lange auf dem echt coolen Camp Road hous bleiben, wie wir wollen. Wir fahren weiter nach Sossusvlei. Die fahrt dort hin ist eine einzige Tortur, die Straßen sind so schlecht, es fühlt sich an also ob wir Kilometerweit auf Wellblech fahren. Endlich angekommen sind wir beide durchgeschüttelt und es grenzt an ein Wunder, das unser Auto nicht durch die ständige Vibration auseinander gefallen ist.

Wir übernachten auf dem Sossus Oasis Camp Site, ist nichts Besonderes aber sie liegt direkt neben dem Gate zum Sossusvlei. Am nächsten Tag fahren wir rein, wir wollen natürlich zur berühmten Düne 45, leider ist der Parkplatz so vollgestopft mit Autos, dass wir direkt weiterfahren vielleicht haben wir auf dem Rückweg mehr Glück.

 

 Wir gehen stattdessen zu hidden Vley, hier sind kaum Touristen, das liegt wohl daran das man, um dorthin zu gelangen erstmal 2 Km quer durch die Wüste Zu Fuß laufen muss und es ist, ein sehr heißer Tag. Doch der Weg dorthin lohnt sich. Es ist unglaublich wie viele Farben der Sand annehmen kann.

Wir fahren zur Mittagszeit zurück und auf dem Rückweg ist der Parkplatz zur Düne 45 leer, wir sind verwundert nutzen aber natürlich gleich die Gelegenheit. Wir ganz allein auf der Düne, dass können wir uns doch nicht entgehen lassen. Nach den ersten Schritten wird uns sofort klar, warum wir die einzigen sind. Der Sand ist so unfassbar heiß das wir nicht einmal bis zur Hälfte hochlaufen konnten bis wir umdrehen mussten. Wir haben uns tatsächlich beide die Füße ein bisschen verbrannt. 

Das letzte Tagesziel ist der Sesriem Canyon. Auch er antäuscht uns nicht. Er ist ca. 1km lang und wurde vom Fluss Tsauchab vor ca. 3 Mio. Jahren in das 15 Mio. Jahre alte Gestein gegraben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Anita40 (Freitag, 30 November 2018 15:43)

    das ihr da auf pad eine ziege angefahren habt und ausgestiegen seid um nach dem besitzer ausschau zu halten, war nicht gaaaanz so toll. sollte euch das nochmal passieren, bitte weiterfahren bis zur nächsten polizeistelle. es ist leider nicht wirklich ungefährlich wenn euch der "ziegenjunge" oder andere antreffen, wenn ihr deren eigentum kaputt gemacht habt. (das gilt auch, wenn ihr menschen angefahren habt. - wenn ihr da nicht unbedingt 1.hilfe leisten müßt, weil noch andere da sind, bitte unbedingt gleich weiterfahren bis zur polizeistelle. die schicken dann hilfe und kümmern sich um den rest. ihr könnt aber natürlich auch den notruf anrufen. aber anhalten ist auch in diesem fall nicht risikolos für euer leben.
    und eurer erlebnis beim sossusvlei kann ich nur zu gut nachvollziehen. MENSCHENMASSEN die alle den sonnenaufgang sehen und knipsen wollen. aber es gibt ja auch noch andere spannende dünen im dünenmeer.